Rashing ist ein Druckfehler, bei dem eine oder beide Seiten eines anderweitig erfolgreichen Drucks unebene, raue Stellen aufweisen.
Sichtbare Anzeichen
Bei Drucken auf Formlabs-Druckern führt Rashing zu einer unregelmäßigen oder rauen Oberflächenstruktur auf einer oder beiden Seiten eines Teils.
Häufige Ursachen
Jeder der folgenden Faktoren kann einzeln oder kombiniert zum Rashing bei Druckteilen führen:
- Abgelaufenes Kunstharz
- Ablagerungen/Trübung/Beschädigung des Harztanks
- Verunreinigte optische Oberflächen
- Durch fehlerhafte Modellausrichtung oder eine übermäßig dichte Stützstruktur behinderter Kunstharzfluss
Schritte zur Fehlersuche
Damit ein Fehler behoben werden kann, muss zuerst die Ursache ermittelt werden. Halten Sie sich an die nachstehenden Schritte zur Fehlersuche, um den Druckfehler einzugrenzen und zu beheben. Die Schritte prüfen mögliche Ursachen des Druckfehlers in der Reihenfolge ihrer Wahrscheinlichkeit.
Schritt 1: Prüfen Sie das Haltbarkeitsdatum des Kunstharzes.
Abgelaufenes Kunstharz kann Druckfehler wie Rashing und Ragging verursachen. Kunstharze von Formlabs sind in der Kartusche ein Jahr lang und im Kunstharztank 3-6 Monate lang haltbar.
Schritt 2: Prüfen Sie den Harztank.
Diverse Ablagerungen, Trübungen und/oder Schäden am Harztank können dazu führen, dass das Laserlicht zerstreut wird. Aufgrund dessen kann der Drucker das Kunstharz nicht mehr vollständig aushärten.
- Prüfen Sie das Kunstharz im Harztank mithilfe des Schabers im Form Finish Kit und eines feingezahnten Kamms auf Ablagerungen. Entfernen Sie Rückstände und ausgehärtetes Harz mit dem Schaber und feingezahnten Kamm aus dem Harztank oder filtern Sie das Kunstharz.
- Vergewissern Sie sich, dass die PDMS (Silikon)-Schicht des Harztanks nicht getrübt ist. Bei übermäßiger Trübung muss der Harztank ausgewechselt werden.
- Prüfen Sie das Acrylfenster auf der Unterseite des Harztanks auf Schmutz, Staub und/oder Fingerabdrücke. Für optimale Druckergebnisse muss das Fenster des Harztanks vollkommen durchsichtig sein. Verwenden Sie zur Reinigung des Harztankfensters grundsätzlich die von Formlabs empfohlenen Verfahren und Reinigungsmittel.
TIPP:
Halten Sie die Kunstharztanks zwischen dem Drucken sauber und gepflegt, um auch weiter zuverlässig und erfolgreich drucken zu können.Schritt 3: Prüfen Sie die optischen Oberflächen.
Verunreinigungen, Staub oder Ablagerungen auf den optischen Oberflächen des Druckers können das Laserlicht zerstreuen oder abschwächen. Dies führt zu misslungenen Drucken. Verunreinigungen treten zumeist an zugänglichen optischen Oberflächen des Druckers auf.
Beim Form 2 ist dies das Glasfenster unterhalb des Kunstharztanks, das die Spiegel gegen externe Verunreinigungen schützt. Weitere Informationen über das optische Fenster und seine Position im Drucker finden Sie im interaktiven 3D-Glossar für den Form 2. Beim Form 1+ ist vor allem der große Spiegel unterhalb des Kunstharztanks Verunreinigungen ausgesetzt.
- Prüfen Sie, ob das optische Fenster im Form 2 oder der große Spiegel im Form 1+ verunreinigt ist.
- Ist er verunreinigt, reinigen Sie die schmutzigen Oberflächen den Anweisungen von Formlabs entsprechend. Halten Sie sich zur Reinigung des Form 2 und Form 1+ grundsätzlich genau an die Anweisungen, da das Reinigen der optischen Oberflächen etwas Fingerspitzengefühl erfordert.
ACHTUNG:
Halten Sie sich genau an die Anweisungen zur Reinigung der optischen Oberflächen. Wenn Sie die Anweisungen missachten, müssen Sie den Drucker möglicherweise zur Reparatur an Formlabs zurückschicken.Schritt 4: Prüfen Sie, ob das Kunstharz ungehindert fließt.
Beim Form 1+ und in geringerem Maß beim Form 2 kann es zu Rashing kommen, wenn das Kunstharz nicht ungehindert fließt. Der Kunstharzfluss beschreibt die Bewegung des Flüssigharzes im Kunstharztank während des Druckvorgangs.
Er kann während des Ablöseprozesses oder der Kunstharzabgabe eingeschränkt sein, was oft an der falschen Modellausrichtung oder übermäßig dichten Stützstrukturen liegt.
Weitere Anweisungen zum Ausrichten von Modellen und manuellen Hinzufügen von individuellen Stützstrukturen in PreForm finden Sie im Help Center.
- Zur Korrektur einer fehlerhaften Modellausrichtung in PreForm richten Sie Ihr Modell manuell so aus, dass die längste Achse parallel zur Druckervorderseite liegt.
- Beim Form 1+ ermöglicht die parallele Ausrichtung dem Kunstharz, während des Ablöseprozesses, bei dem die rechte Seite des Harztanks abgesenkt wird, abwärts zu fließen.
- Beim Form 2 ist die parallele Ausrichtung weniger maßgeblich, unterstützt jedoch auch den Kunstharzfluss im Tank.
- Sowohl das Teil als auch die Konstruktionsplattform verdrängen Kunstharz, wenn sie vom Drucker in den Harztank abgesenkt werden. Stützstrukturen, die zu dicht beeinander stehen, behindern den Kunstharzfluss im Harztank und verursachen das Rashing. So korrigieren Sie übermäßig dichte Stützstrukturen mit PreForm:
- Verwenden Sie das Support-Tool, um die Anzahl der Stützen am Druckteil zu reduzieren und manuell anzupassen.
- Richten Sie das Teil manuell neu aus, um die Anzahl der Stützstrukturen zu reduzieren.
Kontaktaufnahme mit dem Kundenservice von Formlabs
Wenn sich der Druckfehler mit den oben aufgeführten Schritten nicht beheben lässt, wenden Sie sich bitte an den Kundenservice von Formlabs! Fügen Sie soweit wie möglich die folgenden Informationen bei, wenn Sie eine Support-Anfrage einreichen:
- Beschreiben Sie, welche Schritte zur Fehlersuche Sie bereits ausprobiert haben. (Beispiel: „Ich habe das Modell in PreForm neu ausgerichtet. Außerdem habe ich den Harztank geprüft, aber keine Schäden, Trübung oder Ablagerungen gefunden.“)
- Typ und Losnummer des verwendeten Kunstharzes. Die Losnummer finden Sie innerhalb der Kartuschenschürze oder auf dem Etikett der Harzflasche (z. B. Harztyp: Weiß v2, Grau v3 usw.; Losnummer: entweder im Format JJJJMMDD-Nr. oder JJJJ/#######).
- Schichtdicke des Drucks (z. B. 0,100 mm, 0,05 mm oder 0,025 mm).
- Relevante .form-Dateien des Modells. Sofern verfügbar, fügen Sie Ihrer Support-Anfrage die .form-Dateien des Modells hinzu.
- Anzahl der bisherigen Versuche, das Teil zu drucken, und ggf. Anzahl der erfolgreichen Drucke. Senden Sie uns ggf. die .form-Datei des Modells. (Beispiel: „Ich habe die Datei part2.form bereits dreimal gedruckt. Im ersten und zweiten Fall war der Druck erfolgreich. Der dritte Versuch schlug fehl.“)
- Senden Sie etwaige Diagnoseprotokolle.